Wir hören ein paar Töne, vier, fünf Akkorde, das Intro eines Songs – und schon läuft in unserem Kopf ein Film ab. Musik weckt Erinnerungen. So rasch und so unmittelbar, wie das sonst bloss noch Gerüche fertigbringen. Im Gegensatz zu Gerüchen, die den Menschen vor einem lebensbedrohenden Brand warnen oder ihn magisch zu einer anderen Person hinziehen, ist Musik allerdings weder für unser Überleben noch für unsere Fortpflanzung zentral.
Für Physiker sind Klänge Schwingungen. Wahrnehmen können wir diese Schwingungen, weil sie den Luftdruck verändern. Durch das Ohr werden diese Schwingungen zum Trommelfell geführt, wo sie von rund 3500 Haarzellen in Nervenimpulse umgewandelt werden. Diese Nervenimpulse gelangen zum Hörzentrum, wo die eingehenden Informationen interpretiert werden. Das Hörzentrum der linken Hirnhälfte ist eher für den Rhythmus zuständig, um Klänge und Töne kümmert sich die rechte Seite.
Nicht romantisch. Oder doch?
So weit, so unromantisch. «Ich bin überzeugt, dass ein gutes Lied ein ganz persönliches Herz braucht», sagt einer, der es wissen muss: Adrian Stern, der Badener Mundart-Sänger und Songschreiber, dessen Song «Amerika» Gold-Status hat. In dem Lied schlägt er seiner Frau vor, nach Amerika abzuhauen, ein Haus zu bauen, ganz viele Kinder zu haben und zusammen glücklich zu bleiben, «bis mer alt und schrumplig sind».